Wie misst man eigentlich Windstärken?

Beaufort, Knoten oder Kilometer pro Stunde. Windstärken kann man unterschiedlich bezeichnen. Schlussendlich spielt es keine Rolle, in welcher Einheit man misst. Wichtig ist, dass man versteht, wie stark der Wind jeweils ist. Für Segelboote ist die Windstärke eine der wichtigsten Grössen beim Navigieren. Wann brauche ich welches Segel? Bei welcher Windgeschwindigkeit sollte ich reffen? Wann bleibe ich lieber im Hafen oder in der Bucht? Hier kommt eine Auflistung der wichtigsten Grössen für Süsswasserpiraten, Seebären und alle die eine Affinität für Wind, Wasser und Wetter haben.
Von Windstille bis zum Orkan
Spiegelglatte See. Die Segel hängen lose am Mast. Flaute. Oder Windstärke Null auf der Beaufortskala. Benannt nach dem irischen Hydrographen Sir Francis Beaufort. Er hat die seinerzeit präzisesten Karten für die britische Admiralität hergestellt und dabei auch die See beobachtet. Gemäss seinen Beobachtungen erstellte er eine Skala. Je wilder die See, desto stärker muss auch der Wind sein. Ausserdem war schnell klar: Es braucht eine einheitliche Kategorisierung. Die damaligen Kapitäne beschrieben die Windverhältnisse in ihren Logbüchern nach persönlicher Präferenz. Das liess wenig Schlüsse auf die tatsächlichen Verhältnisse zu.

Eine Skala mit 13 Stufen
1906 schufen die Briten endlich eine allgemeingültige Skala. Die Beaufortskala. Sie reicht von Stufe 0 (Windstille) bis zur Stufe 12 (Orkan). Dabei orientiert sie sich an der Wirkung des Windes auf See, an Land und auf den Seegang. Bei einem 5 auf der Beaufortskala spricht man deshalb beispielsweise von grossen Wellen mit brechenden Köpfen und vermehrt weisse Gischt auf der Wasseroberfläche. Bei einer 11 handelt es sich um «brüllende See» bei starker Sichtverminderung. Natürlich hat man bald einmal die Geschwindigkeit des Windes in KM/H für die Einteilung einbezogen. Bei 9 Beaufort peitscht der Wind beispielsweise bereits mit 75km/h-88 km/h übers Wasser.

Kilometer? Knoten!
Natürlich kann man die Geschwindigkeit auch in Knoten angeben. Die optimale Windgeschwindigkeit beträgt meiner Meinung nach irgendwas zwischen 12 und 20 Knoten. Oder 19 km/h bis 38 km/h. Also kräftige drei Beaufort bis vier Beaufort. Unsere Amada kann bei gemütlichen zwei Beaufort bereits gesegelt werden. Bei weniger Wind macht es dann bedeutend weniger Spass. Bei einem Fünf zieht sie mit 8-9 Knoten Speed durchs Salzwasser und es empfiehlt sich früh genug die Segel zu reffen. Denn Böen treten unvermittelt auf und treffen eine unachtsame Crew aus dem Nichts. Das kann zu Schäden am laufenden Gut führen. Deshalb gilt immer: Die See beobachten, die Instrumente im Blick haben und früh genug zu reagieren. In diesem Sinne: Gut Wind, ihr Matrosen!
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